Im Livebetrieb fielen mir bei der Verwendung von Shure PGX Funkstrecken immer wieder Störgeräusche bzw. Einstreuungen auf. Insbesondere bei nicht so stimmgewaltigen Sprechern (Bauchrednern) traten diese Probleme auf. Nach langer Suche im www fand ich dann auch mit Ernüchtern das Schaltbild der PGX Ausgangsstufe.
Ausgangsschaltung Shure PGX
Eine solche Schaltung nennt man „Impedanz Symmetrierung“. Die PGX-Serie sendet am XLR-Out nur typischen Mikrofonpegel !!, am Klinke-Out liegt hingegen wesentlich höherer Pegel an. Beide Signal sind leider nicht wirklich symmetrisch sondern eben nur „Impedance balanced“ und deshalb für längere Kabelwege ungeeignet. Über Sinn oder Unsinn dieser Schaltung will ich hier nicht philosophieren, nur macht sie in der Praxis oft Ärger und ist bei der Verwendung der XLR-Outs in Verbindung mit längeren Kabeln die Ursache für die o.g. Problematik.
Abhilfe brachte der Einbau eines Neutrik – NTE-1. Dieser Line-Übertrager scheint durch seine elektrischen Werte, die geringe Baugröße und den geringen Preis (<10 EUR) wie geschaffen für diese Aufgabe.
Neutrik – NTE-1 Line-Übertrager
Abgegriffen hab ich das Signal am höherpegligen KlinkeOut und dann trafosymmetrisch wieder auf die XLR-Buchse geführt, letzendlich den Trafo an der Klinkenbuchse fixiert.
Shure PGX modified, Trafo fixiert
Leider habe ich den Frequenzgang der Sendestrecke vor dem Einbau des Trafos nicht gemessen, vor der nächsten Implantation messe ich aber nach. Nach der Trafosymmetrierung sieht’s dann so aus (vermutlich kaum anders als vor dem Umbau).
Shure PGX modified balanced Output
Der LoCut (Trittschallfilter) bei 63 Hz ist für Mikrofone typisch, ebenso scheint der leichte und konstante Pegelabfall oberhalb 1 kHz gewollt und praxisgerecht. Immerhin fällt das Signal der Sendestrecke erst oberhalb 16 kHz steiler ab, was will man mehr. Klanglich fiel mir nach dem Umbau jedenfalls kein Unterschied auf, eben nur das am XLR-Out ca. 10 dB mehr Pegel (trafosymmetrisch) zur Verfügung stehen und man am Mischpulteingang wesentlich mehr Dampf hat, somit weniger Gain benötigt 😉