Archiv für den Monat: Mai 2018

Recapping

Die Tage flatterte mir ein SONY STR-DB940 auf den Tisch. Ein etwas in die Jahre gekommener FM-Reciever mit diversen analogen und digitalen Ein- u. Ausgängen nebst verschiedenen Routingmöglichkeiten. Die Audiosignale können über fünf Leistungsverstärker (Links, Rechts, RearL, RearR und Center) an die Boxen gesendet werden.

Fehlerbild: Massiver Bass und Pegelverlust im rechten Ausgang. Eine Messung ist leider nicht dokumentiert. Nach Öffnen des Gehäusedeckels konnte man schon die Ursache erkennen, jede Menge ausgelaufene Elektrolytkondensatoren. Werden diese Elkos als Koppelkondensatoren verwendet, wirkt ein Kapazitätsverlust wie ein Hochpass, Ursache für den Bassverlust im rechten Kanal. Also Recapping, so bezeichnet man im Elektronik-Bereich das Ersetzen von gealterten, defekten Kondensatoren.Um an die defekten Elkos zu kommen musste fast das ganze Gerät zerlegt werden.

Nun liesen sich diverse Kondensatoren in der Eingangsstufe, im Bufferverstärker und in der Vorstufe zum Leistungsverstärker wechseln. Zum Schluß blieb keine einzige Schraube übrig 😉 und das Ergebnis kann sich sehen bzw. hören lassen. Beide Frontkanäle sind wieder gleich, Pegelabfall ca. 1 dB bei 20 Hz.

Symmetriefehler behoben

Im vorigen Beitrag erwänhte ich einen Symmetriefehler in einem HÖFEX IIIm letzten Beitrag ist  in der Skizze ein Widerstand zu viel eingezeichnet auch die Werte sind  nicht korrekt. Hier das richtige Schaltbild der Ausgangsstufe des HÖFEX II.Die recht komplexe Schaltung ermöglicht den Abgleich der Ausgangssymmetrie. Im vorliegenden Gerät ließ sich ein Kanal nicht mehr korrekt abgleichen. Das dazugehörige Trimmpoti  war am Endanschlag, die Symmetrie aber immer noch mehrere Prozent daneben. Nach langer Suche stellte sich heraus dass kein wirklicher Defekt vorlag, aber diese Schaltung sehr „empfindlich“ reagiert. Herstellerseitig wurden schon engtolerierte Widerstände mit max. 1% Abweichung vom Nennwert verwendet, diese sind anscheinend für diesen Zweck zu ungenau. Ein verbauter 10kOhm – Widerstand in der Gegenkopplung des NE5532  hatte real 10,05 kOhm und wurde durch einen anderen 10kOhm-Widerstand mit realen 9,97 kOhm ersetzt und schon passte es wieder. Man konnte die Ausgangssymmetrie mit dem 50kOhm Trimmpoti genau abgleichen.

Das geht einfacher

Ich quäle mich grad mit einem älteren Gerät herum, Symmetriefehler der Ausgangsschaltung. Vorab musste ich mangels Unterlagen mühselig die Schaltung abnehmen. Hier die (hoffentlich richtige) Skizze dazu.

Warum verwenden die Hersteller nicht gleich One-Chip Linedriver wie z.B. den SSM2142 oder DRV134 ? Diese IC’s sind wirklich gut. Da keine Außenbeschaltung notwendig ist sind sie wesentlich billiger und ersetzen locker solch aufwändige Schaltungen wie oben.